[Reinhardt im Netz]

Morgen präsentiere ich als "Jugend-Journalistin von Dienst" die Zwischenergebnisse des Fachforums für "Weltweite Zusammenarbeit" auf dem Zukunftskongress Jugend global 2020 des IJAB in Bonn. Dort habe ich mich auch schon heute herumgetrieben und ein paar interessante Redner entdeckt - zum Beispiel Uwe Möller vom Club of Rome, der leidenschaftlich und gekonnt von "Europas weicher Südflanke" sprach, und von "Fading States". Sein Fazit: Unsere Zukunft sieht düster aus. Dokumentation dazu folgt demnächst - dann hier.

Irgendwie haben diese Woche alle möglichen Comicfiguren Geburtstag - und Frau Reinhardt spielt Expertin. In der Frankfurter Rundschau von heute zum Beispiel: Da erscheint meine kleine Kulturgeschichte über "Die Katze im Comic".
Bei der Recherche zu diesem Stück habe ich übrigens einen alten Lieblingshelden wiedergefunden - diesen hier. Echte "Lovääär" haben dann auch Spaß an einem kompletten Film (Für Eilige: Die "Liebesszenen" beginnen bei 02:58min).

...und ich habe mir dazu ein kleines Superman-Quiz ausgedacht. Persönliche Lieblingsfrage ist Nr. 5 - die kann man völlig ohne Superman-Spezialwissen, nur mit einem soliden Gedächtnis für's Visuelle lösen. Viel Spaß.

...war sehr sympathisch im 1LIVE-Interview. Ihr Buch finde ich trotzdem ziemlich überflüssig. Für Fluter haben wir dann auch noch eruiert, was Frau Roche liest - vielmehr nicht liest.

...war heute im Sender. Habe mich als Fremdenführerin für sechs Kollegen von "Radio Galei Zahal" betätigt, die im Rahmen einer Journalistenreise des Pressenetzwerks für Jugendthemen Deutschland besucht haben. Radio Galei Zahal aus Tel Aviv ist die Welle der israelischen Armee und gleichzeitig einer der beliebtesten Jugendsender Israels überhaupt (hier noch mehr dazu). Wer jetzt aber Militärmusik und Durchhalteparolen erwartet, liegt falsch - tatsächlich versicherten mir die jungen Radiokollegen einstimmig, ihr Sender klinge eigentlich ganz genauso wie 1LIVE. Hm.

Tja, hier erkläre ich noch, wir hätten die 1LIVE-Serie "Stadt-statt-Land" gemacht, weil uns keiner gestoppt hat. Jetzt wissen wir's besser: Steffi und ich sind letzten Sommer neun Wochen lang durch NRW gerobbt, weil wir den legendären "Journalistenclub" im 19. Stock des Axel-Springer-Hauses sehen wollten, Aussicht inklusive.

Dazu hier die offizielle Pressemeldung - und die "Hall of Fame" all derer die uns geholfen haben, die Serie zu machen. Darüber hinaus geht ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle an...

- Matthias Ehring, der uns mit seiner Kamera wie ein Schatten folgte. Auch dorthin, wo es leider null Schatten gab - nämlich auf eine Leichlinger Kuhweide in wahrer Bullenhitze.

- Christine Roskopf, die uns treu zur Seite stand und uns u.a. mit ihren Fotokünsten wie 1000 Dollar aussehen ließ.

Und natürlich an...

- Schiwa Schlei und Daniela Hilberath, stellvertretend für den ganzen Sender. 1LIVE.de-Chefin Schiwa hat uns immer unterstützt und standhaft darauf vertraut, dass wir mit ihrer Website keinen Schindluder treiben - auch wenn wir für manche Stadt-statt-Land-Folge ein ebenso begeistert vorgetragenes wie nebulöses Konzept vorlegten ("Hey, glaub uns einfach, das wird genial!"). Und Daniela, damals leitende Redakteurin bei 1LIVE, half uns, das Ganze dann auch noch im Radio zu machen.

Danke an alle & Grüße aus Berlin!

Ab Anfang nächster Woche steht ein Weißburgunder in den Aldi-Regalen, der eigens für den Lebensmitteldiscounter geplant, gelesen und gekeltert wurde. Schöpfer dieses Weines ist Fritz Keller, Spitzenwinzer aus Baden und wie schon sein Vater Franz Keller ein „Wein-Revoluzzer“, der sich in seinem Enthusiasmus für Wein kaum stoppen lässt – erst recht nicht von den gerümpften Nasen der Konkurrenz. "Ist das jetzt der Untergang des önologischen Abendlandes?" habe ich ihn gefragt. Hier seine Antwort im Kölner Stadtanzeiger.

Mein Kollege und Freund Jochen Bauer und ich sind einer Meinung: Vergesst Schauspieler, Musiker, Werber und alle anderen Medienfuzzis - niemand ist in Sachen Mode so verwegen wie die Kunstszene! Und jetzt, zur "Art Cologne" in Köln, haben sie wieder tief in ihren Kleiderschränken gekramt. Schrecklich oder schön? Kann jeder selbst entscheiden: hier die Bildergalerie.

Für ein längeres Interview traf ich Hans Nieswandt zum Frühstück in Köln - und da wir schon mal so nett beisammen saßen, hat er mir gleich auch noch erzählt, welche Bücher er zur Zeit liest, und was Daniel Kehlmann mit einer Flasche Sprudel gemein hat.

Gibt es ein Leben ohne Shopping? Das hatte ich mich hier gefragt. Jetzt, sieben Wochen später weiß ich - ja, gibt es. Aber es macht nicht so richtig Spaß.

Was ein Schriftsteller wirklich verdient, ist vielen schleierhaft - und nicht wenige denken, so ein Autor hätte mit einem erfolgreichen Buch, gar einem Bestseller, für den Rest des Lebens "ausgesorgt". In der Frankfurter Rundschau habe ich deshalb versucht, mal vorzurechnen, was sich mit "literarischer Belletristik" de facto verdienen lässt. Fazit: Wer vom Schreiben leben will, sollte sich lieber auf massenkompatible Unterhaltungs- oder Genre-Literatur verlegen.

(Ausnahmen bestätigen die Regel: Clemens Meyer, den ich für diesen Artikel auch getroffen hatte, gewann gestern den Preis der Leipziger Buchmesse. Gut, der hat jetzt 15.000 Euro mehr auf dem Konto. Ich könnte mir bei einem wie Meyer allerdings gut vorstellen, dass er die auch ruckzuck wieder los ist.)

In der Printausgabe gab's zu dem Artikel auch eine nette, kleine Infobox zu den verschiedenen "Brotberufen" bekannter und berühmter Autoren - die Maxiversion daher hier nochmal als kleines Extra:

Die "Brotjobs" der Autoren

JURA

Juli Zeh – Volljuristin, machte das beste Staatsexamen ihres Jahrgangs in Sachsen und arbeitet derzeit an ihrer Promotion
Louis Begley – Rechtsanwalt, seit 40 Jahren Sozius in einer renommierten New Yorker Kanzlei
Georg M. Oswald - Anwalt für Arbeits- und Gesellschaftsrecht in München
Bernhard Schlink – Juraprofessor an der Berliner Humboldt-Universität, Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie

WIRTSCHAFT

Rolf Dobelli – Unternehmer, Ex-Swissair-Manager, Chairman der Firma „GetAbstract“
Martin Suter – Werbetexter, war u.a. Präsident des Schweizer Art Directors Club
Frank Schätzing – Werbeexperte, Mitbegründer der Kölner Werbeagentur ”Intevi“

POLITIK

Václav Havel – war von 1993 bis 2003 Präsident der Tschechischen Republik
Johann Wolfgang von Goethe – war ab 1775 elf Jahre lang Minister in Weimar. Um seine Existenz musste sich der „Geheime Legationsrat“ da allerdings schon nicht mehr sorgen.

MEDIZIN

Arthur Schnitzler – promovierter Mediziner, war neun Jahre praktischer Arzt in Wien
Gottfried Benn – Pathologe in Berlin und Militärarzt im 1. Weltkrieg
Alfred Döblin - Nervenarzt in Freiburg und Berlin
Uwe Tellkamp – war bis 2004 Unfallchirurg an einer Münchner Klinik

NATURWISSENSCHAFT & TECHNIK

Ullrich Woelk – promovierter Astrophysiker, Spezialgebiet „Doppelsterne“
Norman Mailer – studierte in Harvard Flugingenieurwesen, Abschluss 1943

VERWANDTE BRANCHEN

Tom Wolfe, Hunter S. Thompson, Alexander Osang u.a. – Journalisten
Erich Maria Remarque, Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger – versuchten sich alle als Drehbuchautoren in Hollywood
Christian Morgenstern, Klaus Roehler, Jo Lendle u.a. - Lektoren
Terézia Mora - Übersetzerin (Peter Esterhazy, Peter Zilahy etc.)
John von Düffel - Dramaturg am Hamburger Thalia Theater

9 Tage, 4 Lesungen pro Tag, insgesamt über 40 Autoren im Bus, darunter Michael Kumpfmüller, Frank Plasberg, Clemens Meyer, Karen Duve, Sherko Fatah - das war 1LIVE "Lesen auf Rädern" rund um die LitCologne 2008 - hier dazu auch das "SchreibBlog" von Jan Drees.

Ich hatte die Ehre (und den Spaß!), durchs wirklich coole Programm zu führen. Dabei habe ich soviele großartige, begabte, verrückte Leute getroffen, dass ich jetzt total platt bin - aber auch wieder mal so richtig angefixt. Schade, dass diesmal Leipzig zeitlich nicht drin ist - die Buchmenschen sind einfach die Geilsten. :-)

Einige Sachen zum 29. Februar: Hier, hier und hier. Und jetzt düst Frau Reinhardt hierhin - für 1LIVE neun Tage lang "Lesen auf Rädern" liefern.

Ex-Fehlfarben-Sänger und Punklegende Peter Hein hat seinen ersten Roman geschrieben, der sich (wer hätts gedacht?) mit dem Musikerleben auf Tour beschäftigt. Wenn er selbst liest, bevorzugt er allerdings gute Krimis, allerdings ohne detektivische Ambitionen: "Mir ist völlig wurscht, wer's war und warum. Ich muss auch nicht mitraten, wer der Täter ist, oder so etwas – es geht doch am Ende eigentlich nur darum, dass man auf der Regierung und seinen Nachbarn rumhacken kann."