Interviews & Porträts

Hans Nieswandt und...

nieswandt ...die Allgegenwart blöder Fragen:
"Kannst du schneller spielen, kannst du langsamer spielen? Kannst du housiger spielen? Kannst du aufhören zu spielen, kannst du Nebel machen, kannst du mir einen Wodka-Tonic bringen? Kannst du mir ein Kind machen? Hast du...Teile?"

Aus einem Porträt über die sympathischste halbe Portion Kölns. Und hier ein älteres Interview zu seinem Buch "Disko Ramallah".

Wie halten Klaus Fiehe & ich sowas 30 Minuten durch?

Professionell ist, wenn hoffentlich nicht alle sofort merken, dass dieses Interview ein ziemlicher Krampf ist. Fiehe und ich beide gestresst, müde und zunehmend voneinander genervt, mit der Technik große Scheiße passiert, das Ganze spätabends unter Zeitdruck, alles doof, was auch immer. Seine Sendung war gottseidank so gut wie immer: Ein Unikum in Pop.

Wie hält man sowas elf Jahre durch?

Nachtrag zu meinen 2006er Interviews: Nachttalker Domian. So einen Job hält man wohl nur mit entsprechender Disposition durch. Und einem minutiös durchgetakteten Alltag. Also, ich könnt's nicht.

Für AbeBooks im Dezember...

kappebrenken Lange hat's gedauert: Hier das komplette Interview mit Leonardo Padura (von Frankfurt aus hatte ich bereits erste Auszüge gepostet). Bekam eine nervöse Rückfrage vom Verlag, ob Padura sich denn wirklich so offen zur Zensur in Kuba geäußert hat. Hat er. Und ich war einmal mehr froh, dass ich bei Interviews möglichst das Band mitlaufen lasse.

Dann, und das freut mich ganz persönlich, konnte ich ein Interview mit zwei Jazzmusikern unterbringen: Pianist Marc Brenken und Trompeter Christian Kappe.

(haha! Und Reinhardt kann endlich mal aus eigener Erfahrung abschätzen, was die beiden mit ihren Instrumenten machen - feine Musik!).

Ganz am Ende des Monats traf ich noch Mario Vargas Llosas armseligen Helden seines neuen Romans „Das böse Mädchen“. So, und jetzt ist dieses Jahr der Extreme dann auch mal vorbei. *gottseidank*

Mit Thees Uhlmann im Blue Shell

theesBlue Shell in Köln vor zwei Wochen, nach Uhlmanns Solokonzert *btwsehrgeil*: Der Backstageraum ist laut und voll, wir haben kurz nach Mitternacht. Ich bin seit fünf Uhr früh auf den Beinen, hab vier Kölsch im Kopf und Schmacht. Von der Seite textet mich ein Getränkevertreter zu. Ich liebe meinen Job.

Thees zappelt rum, als hätt ihm einer sein Ritalin geklaut. Ansonsten ist er ein Schatz. Zum Küssen. Die Spuren an seinem Hals bezeugen, dass nicht nur ich das so sehe. Zuerst frag ich ihn das alles hier. Dann das hier. Dann frag ich ihn nach seinem Hals und fang mir einen Konter ein - hey, der Abend wird lustig.

Thees lacht: "Pah, das Interview hier kommt nie auf Einslive."
Und ich denk, Junge, da könntest Du falsch liegen. :-)

Also gut, Helge...

...wir hatten schon bessere Treffen. Heimliche Zwillinge? Pfft!

helgebrief


* vgl. S. 7 "Die Memoiren des Rodriguez Faszanatas"

Weltwissen der 40-Jährigen

Helmut-Frangeberg"Ich laufe zweimal die Woche, damit ich weiterhin soviel essen und trinken kann wie ich das jetzt tue."
[aus einem Interview mit Helmut Frangenberg, 40, zu seinem neuen Krimi "Marathon"]

Heimliche Zwillinge, bei der Geburt getrennt?

Helge1Helge2Helge3
Angie1Angie2Angie3

Kleine Foto-Collage, weil: Bei freundlicher Verlagsdame grad Helges neues Buch erbeten. Dabei von unfreundlicher Hobbyknipserin frisurentechnisch belästigt und abgeschossen worden. Hier noch ein schönes Brillenbild von mir. Oder dem andern.

Kubanisches Bier

Gerade auf der Frankfurter Buchmesse hatte ich ein interessantes Treffen mit Leonardo Padura (siehe auch Buchtipp "Adios Hemingway" rechts unten). Interview folgt, ein paar gute Zitate vorweg:

Wolfgang Kaes
Ueber Kuba
Ich wuerde niemals aus Kuba weggehen. Aber es war in der Tat einiges leichter, alles es noch die bequeme Trennung in Kommunismus & Kapitalismus gab."

Ueber seine Generation
"Wir 50-jaehrigen Kubaner sind alle grosse Melancholiker. Unsere Generation ist in der Jugend voller Hoffnung gewesen, doch unser ganzes Leben lang haben wir in Kuba vor allem Enttaeuschung, Frustration, Beschraenkung erlebt. Und jetzt sind die meisten von uns ziemlich zynisch geworden."

Ueber kubanische Frauen
Auf die Frage, ob er auch ein so grosser "Womanizer" sei wie sein Romanheld Mario Conde: "Ich bin jetzt 26 Jahre mit meiner Frau Lucia verheiratet - da drueben sitzt sie uebrigens. Ich lebe also ...ehm...absolut monogam. (lacht) Aber: Ich werde es nie lassen koennen, mich nach einer schoenen Frau mit einem tollen Hintern umzudrehen. Und ich kann stolz sagen: Kuba hat viele tolle Hintern."

Ueber Buecher
"Buecher sind etwas Heiliges fuer mich. Ich habe in meinem Haus ueber 3000 Buecher, dass ist fuer kubanische Verhaeltnisse sehr viel. Ich koennte sie niemals wegwerfen. Da in Kuba keine Buecher importiert werden, sind meine Buecher alle alt und gebraucht. Jedes wurde von mindestens 15 Personen gelesen. Und ich liebe sie alle."

Ueber Buchmessen:
"Ein notwendiges Uebel. Ich mag auch Buchhandelsketten nicht. Lieber ist mir ein Buchhaendler mit einem kleinen Laden, der mir auch Tipps geben kann."

Ueber kubanisches Bier:
"Bestellen Sie Bucanero. Aber Achtung, nur das in den braunen Dosen."

Wie persönlich darf ich sein?

Habe mit Wolfgang Kaes, Journalist und Thrillerautor, über sein neues Buch gesprochen. Für „Herbstjagd“ hat er ausgedehnte Recherchen zum Thema Stalking unternommen. Was mich über dieses Interview hinaus seitdem beschäftigt, sind seine Aussagen über die Wechselwirkungen zwischen Stalking und Internet.

Wolfgang KaesKaes sagt, die Verbreitung des Internet habe den Boom des Phänomens Stalking begünstigt. Die Leute seien im Netz einfach unvorsichtig und gäben zuviel Persönliches preis.

Besonders heikel seien Partnerbörsen. Grund: „Unter den 30- bis 40-Jährigen, die in der realen Welt Kontaktschwierigkeiten haben und dann im Netz auf Partnersuche gehen, haben überdurchschnittlich viele eine psychische Basis, die sie dafür prädestiniert, Stalker oder auch Stalking-Opfer zu werden. Stalker sind Menschen, die mit Grenzen nicht klarkommen und ein „Nein“ nicht akzeptieren wollen. Ihre Opfer wiederum haben meinst grosse Probleme, „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen. Und genau diese Leute treffen dann dort aufeinander.“

Gut, jetzt nicht soo mein Problem, stehe bei aller Internetaffinität doch eher auf old-school Offline-Dating. Aber: Gerade Stalker vom Typ „Psychopath“ (siehe Interview) gehen laut Kaes wohl auch sonst gern im Internet auf die Jagd.

Und da frage ich mich natürlich: Wie persönlich darf ich dann noch sein? Wie kann ich mich schuetzen, wenn ich privat wie beruflich aufs Netz angewiesen bin? Für jeden Freiberufler ist Vernetzung lebenswichtig - wie kann ich geschützt und gleichzeitig online präsent sein? Soll ich mich vor potentiellen Cyberstalkern hinter einem Wald von Pseudonymen verstecken? Das ist doch lächerlich!

Andererseits... welcher Psycho liest jetzt gerade mit, was ich hier vor mich hinschreibe und denkt sich „Ha ha, die Alte knöpf ich mir mal vor...“

Wie gut, dass hier jetzt auch jeder Psycho mitlesen kann, dass „die Alte“ den dritten Dan in Karate hat und ihm dann mal ganz entspannt alle Knochen brechen kann.

So.

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A. Reinhardt
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angie (dot) reinhardt (at) gmx (dot) de

Ansonsten gibt es auf Spreeblick eine wunderbare Zusammenfassung zum Thema Urheberrecht, Zitate, Disclaimer & Co. Genauso halte ich es auch.

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